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Was mein Auge beleidigt!

Die Ästhetik des täglichen Daseins von der Daunenjacke zur Frischfleischtheke

Teile einer exemplarischen Sammlung

 

 

 

Unbesonnene, bezugslose Farbgebung
Nicht der Müllmann an sich oder dessen Uniform beleidigte mein Auge, sondern das sinnlose Aufeinanderprallen oranger und grüner Farbgebung. Was denkt sich die Stadtverwaltung dabei, orange gekleidete Müllmänner mit nahezu türkisfarbenen Müllsäcken zu konfrontieren. Wie auf dem Bild zu sehen ist, flieht der Mann - und das nicht grundlos.

Schuhwerk im Bedeutungswandel

Diese Schuhe können unmöglich der Fortbewegung dienen. Es handelt sich hierbei eher, wie das angebrachte Schild prophezeit, um stark reduzierte Stolperfallen für ungeliebte, pubertierende Töchter. Die sagenhafte Formgebung beleidigt nicht nur aufgrund der Funktionsuntüchtigkeit mein Auge, sondern auch weil diese Schuhe an Kopierer erinnern. Fotokopiergeräte und Schuhwerk in einen Sinnzusammenhang zu bringen, überschreitet meine geistigen Kapazitäten. Vielleicht zeigt dieses Modell auch Ähnlichkeiten mit dem allgemeinen Autodesign der Jahrtausendwende. Autos mit Schuhen in Verbindung zu setzten wäre einerseits einfacher andererseits jedoch auch nicht befriedigend, da häufig zeitgenössische Fahrzeuge ebenfalls das Erscheinungsbild von Kopierern haben. Ratlosigkeit macht sich breit, denn dem Kopiergerät wurde bisher, was die Designgeschichte anbelangt, viel zu wenig Beachtung zugemessen.

Fastfoodanstalten

Dieses Foto entstand in einer der zahlreichen Fastfoodanstalten, in welchen die Menschen mit den Fingern essen und die Speisen bereits im Vorfeld mülltütenummantelt sind. Der in Fastfoodanstalten essende Mensch ist dem Hund am Napf durch die Fähigkeit, seine Finger bei der Nahrungsaufnahme gezielt einzusetzen, evolutionshistorisch Jahrtausende voraus. Die amorphe Kaumasse bettet sich widerstandslos im Kiefer, der Mensch verzerrt das Gesicht beim Essen um den höchsten Grad an Bissfestigkeit zu erreichen. Fastfoodanstalten sind ein synästhetisches Brechmittel, denn nicht nur der Anblick stürzt mich tiefste Depression, sondern zusätzlich die olfaktorischen Begebenheiten.

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