Bildideen
Textbilder:
Meine Bilder
verstehen sich als Grenzgang zwischen Bildender Kunst und Literatur. Sie beziehen sich auf
meine eigenen Texte oder führen im Fall der Textbilder eine beabsichtigte
Koexistenz. Geschichte und Bild entstehen parallel, so dass sich grafische Prozesse und
Schreibtätigkeit gemeinsam entwickeln und gegenseitig inspirieren können. Experimentelle
Drucktechniken eignen sich aus Gründen der Spontaneität bei dieser Vorgehensweise
vorzüglich. Die druckgrafischen Elemente dienen manchmal auch als Collageversatzstücke.
Seit 2007 Jahren beschäftige ich mich mit dem zweiten Weltkrieg und habe zu
dieser Thematik die Panzerbilder („schwarzer Tag“, „heavy fog“,
„Geheime Mission“, „Holland in Not“) angefertigt. Die Geschichten der
„Panzerbilder“ bauen aufeinander auf. Das Thema ist vordergründig der 2.
Weltkrieg, bzw. militärische Ungereimtheiten (Operation Cobra, Spion
Langbein etc.). Militärkarten und tatsächliche, historische kriegerische
Auseinandersetzungen bilden den Ausgangspunkt. Es findet sowohl eine Re –
als auch eine Dekonstruktion der Geschichte statt. Vor allem herrscht Chaos
auf allen Seiten. Die kryptische, geheimnisumwitterte Zeichensprache des
Militärs fließt in die Bilder ein und wird in einen neuen Sinnzusammenhang
gesetzt. Historie und Fiktion verschmelzen zu einem Gesamtbild der
Gleichzeitigkeit der Ereignisse, das von blindem Aktionismus,
Orientierungslosigkeit und „persönlichen Schicksalen“ geprägt ist.
Piktogramme, Landkarten und Legenden sind geniale Ordnungs – Orientierungs
- und Kommunikationssysteme, die allerdings bereits durch geringfügige
Veränderungen ihre Funktion verlieren, wodurch Gegenteiliges bewirkt wird
und als Folge dieser Verwirrung die Menschheit, welche sich auf
Ordnungssysteme verlässt, im Chaos versinken kann.
Bildtexte
und lyrische Bilder:
Anders verhält es
sich bei den Bildtexten, die ursprünglich als Lyrik gedacht waren, für die jedoch
Bilder wie "Vatertag" als Illustration geschaffen wurden. Die lyrischen
Bilder hingegen sind Illustrationen ihrer selbst, die Lyrik bezieht sich
ausschließlich auf den Bildtitel, die Geschichte dazu erfindet der Betrachter selbst.
Aktmalereien
Bewegung ist ein großes Thema meiner Malerei. Aus diesem Grund liegt die Beschäftigung mit Aktmalerei nahe. Es handelt sich hierbei vor allem um Skizzen.
Installationen
Die wenigen sogen. Installationen sollen „zum Anfassen“ da sein. Letztendlich handelt es sich hierbei um ein Medium bei welchem der interaktive Aspekt am besten zum Tragen kommen kann.
Die ewig anwachsende Installation „Lebenszeichen“ ist aus den Kunstkofferprojekten hervorgegangen. Die Idee besteht darin, dass zugesendete Postkarten um die ganze Welt reisen und an verschiedenen Orten ausgestellt und durch weitere Grüße (Lebenszeichen) der Ausstellungsbesucher bereichert werden. Jede einzelne Postkarte wurde zusätzlich mit einem Zeichen versehen. 2005 hatte die Installation ihre erste Station im Ehime Kunstmuseum in
Matsuyama, anschließend im Hermann – Hesse – Höri - Museum in Gaienhofen/ Bodensee und im Adelhausermuseum in Freiburg. Weitere Ausstellungsorte werden
bekanntgegeben.
Wir
sparen mit! Interaktive Sozialmodelle für verbesserte Lebensqualität:
Interaktive
Sozialmodelle zum Mitspielen und andere politische Arbeiten
Die Sozialmodelle beschreiben die Missstände in Gesellschaft und
Kulturpolitik. Der Betrachter wird dazu aufgefordert sogen.
Handlungsanweisungen zu befolgen, um die Katastrophe entweder in Schwung zu
bringen oder denkwürdige Lösungsansätze zu finden. Die derzeitigen
Sozialmodelle haben eine Fokussierung auf der apokalyptischen Lage des
Arbeitsmarktes, berühren Engpässe des Kultur- und Bildungswesens und können
als Reihe endlos fortgesetzt werden.
2003 hatte ich bereits mit dem Titel „Wir sparen mit! Interaktive
Sozialmodelle für verbesserte Lebensqualität“ eine zwanzigteilige Reihe
interaktiver Sozialmodelle hergestellt, die leider in ihrer Absurdität von
der realen Gegenwart überholt wurden.
In immer kürzer werdenden Zeitabständen verloren die Sozialmodelle an
Aktualität. Aus diesem Grund erscheinen nun die neuen Sozialmodelle. Ich
denke, dass sie länger aktuell bleiben werden, da ich mir kaum vorstellen
kann, dass sich die Methoden des Sparwahns und der Arbeitslosenverwaltung in
nächster Zeit ändern werden. Zudem habe ich die Struktur der Sozialmodelle
teilweise verändert, so dass die Handlungsanweisungen weniger die Zukunft
als die Gegenwart betreffen. Diese Reihe könnte notfalls als
Dokumentationsmaterial dienen.
Seit einiger Zeit hat sich innerhalb meiner Bilder eine Fokussierung auf die
politische Thematik herauskristallisiert. Die Installation „Linguistische
Pannen“ beschreibt mit 20 Pannenschildern den sorglosen Wortgebrauch
militärischer Begriffe in der Alltagssprache. Das Diptychon „GROSSE BADENER
UND GROSSE WÜRTTEMBERGER“ zeigt die Ministerpräsidenten seit Filbinger in
karikierter Form als Weinetiketten. Die dazugehörigen Texte beschreiben die
Fähigkeiten und Untaten dieser Politiker.
Meine Arbeiten
könnten als interdisziplinäre Standort Beschreibungen in Bild und Wort betrachtet
werden, wobei auf mich jährlich wiederkehrende, unvermeidliche Ereignisse sowie das
kulturelle Leben im allgemeinen, in Bezug auf die Thematik , eine magische Faszination
ausüben.
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